Frankfurt a.M. (epd). Deutsche Muslime bewerten die Demokratie und das Funktionieren des politischen Systems in Deutschland einer Umfrage zufolge positiver als der Durchschnitt der Bürger. Das geht aus einer veröffentlichten Befragung des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwoch) hervor. So halten 81 Prozent der muslimischen Bürger die Demokratie für die beste Staatsform, gegenüber 70 Prozent der Gesamtbevölkerung. Während in der Gesamtbevölkerung nur 26 Prozent äußern, sie seien mit dem Funktionieren des politischen Systems in Deutschland sehr zufrieden, sind es unter den Muslimen mit deutscher Staatsangehörigkeit 53 Prozent.
Zudem ist unter den deutschen Muslimen der Anteil derjenigen, die sich als soziale Aufsteiger sehen, deutlich höher als im Schnitt aller Bürger. 71 Prozent von ihnen geben an, ihnen gehe es besser als ihren Eltern, in der Gesamtbevölkerung sind das nur 44 Prozent. Das Zutrauen der muslimischen Staatsbürger in die deutsche Demokratie spiegelt sich jedoch nicht in einer entsprechend hohen Wahlbeteiligung wider. Während unter allen Wahlberechtigten 65 Prozent angeben, sie beteiligten sich an jeder Bundestagswahl, sind es unter den islamischen Wahlberechtigten nur 40 Prozent.
Für die Umfrage hat das Institut für Demoskopie Allensbach einen repräsentativen Querschnitt der gesamten Bevölkerung sowie 222 deutsche Staatsbürger muslimischen Glaubens befragt.