Hamburg (epd). Fast zwei Drittel der Deutschen wollen einer Umfrage der Stiftung für Zukunftsfragen zufolge künftig nicht mehr jedes Jahr verreisen. Stattdessen möchten sie ihren Urlaub auch mal zu Hause verbringen, teilte die Stiftung am Sonntag in Hamburg mit. Vor 30 Jahren waren es nur halb so viele, die ihre Ferien zu Hause verbringen wollten. Für die Studie wurden im Juli 2021 rund 3.000 Menschen befragt.
Ein Grund dafür sei eine zunehmende Flugscham. Gerade bei Kurstreckenflügen steige der Rechtfertigungsdruck, hieß es. Statt Anerkennung für einen Wochenendtrip nach London oder Paris ernten Reisende Unverständnis und Kopfschütteln aus dem Umfeld. Zudem steigen die Reisekosten. Die durchschnittlichen Ausgaben für den Sommerurlaub liegen bei rund 1.000 Euro pro Person. Dieses kann und will sich nicht jeder leisten.
Sicherheit sei zudem die Grundvoraussetzung für eine Reise, sagen die Forscher. Durch Naturkatastrophen, Terroranschläge und die Corona-Pandemie habe die Angst auf Reisen in den letzten Jahren zugenommen. Zudem würden deutsche Städte durch Kultur- und Freizeitangebote zunehmend attraktiver. Sie zögen damit nicht nur Touristen an, sondern auch die Einheimischen.
Vor allem Singles, Familien und Senioren wollen nicht mehr jedes Jahr unterwegs sein, hieß es. Für die Mehrheit der 18 bis 24-Jährigen bleibt Reisen aber ein Statussymbol. Sie möchten die Welt kennenlernen, viel erleben und von ihren Reisen berichten.