Klimabericht: Umweltstiftung fordert konsequente Kreislaufwirtschaft

Klimabericht: Umweltstiftung fordert konsequente Kreislaufwirtschaft

Osnabrück (epd). Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat angesichts des neuen Weltklimarat-Berichtes einen schnellen und radikalen Umbau der Wirtschaft gefordert. „Der Planet bleibt nur lebenswert, wenn Wachstum und Wohlstand von Rohstoffverbrauch und Treibhausgas-Emissionen entkoppelt werden“, sagte Generalsekretär Alexander Bonde am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Notwendig seien eine konsequente Kreislaufwirtschaft und der Ausbau der erneuerbaren Energien.

Die Lage sei ernst, aber noch könne das Schlimmste verhindert werden, betonte der Chef der größten Umweltstiftung Europas. Dafür sei schneller, aktiver Klimaschutz notwendig: „Sonntagsreden, Aussitzen, Relativieren, Lamentieren oder das Bestreiten wissenschaftlicher Erkenntnisse führen die Welt in einen für die Menschen unerträglichen Zustand.“

Laut dem am Montag veröffentlichten Bericht des Weltklimarates hat sich die Erde im Vergleich zu dem Zeitraum zwischen 1850 und 1900 bereits um rund 1,1 Grad Celsius erwärmt. Ohne deutliche Gegenmaßnahmen werden die 2015 im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Obergrenzen von 1,5 Grad Celsius bis zu 2 Grad Celsius in diesem Jahrhundert überschritten. Der Anstieg der Meeresspiegel sei bereits jetzt unumkehrbar und werde noch hunderte Jahre andauern.

Die DBU gehört mit einem Stiftungskapital von 2,3 Milliarden Euro zu den größten Stiftungen in Europa. Sie fördert nach eigenen Angaben innovative, modellhafte und lösungsorientierte Vorhaben in der mittelständischen Wirtschaft und der Wissenschaft zum Schutz von Klima und Umwelt. Sie vergibt jährlich den Deutschen Umweltpreis, der mit 500.000 Euro zu den höchstdotierten Umweltpreisen in Europa zählt. Preisträger waren unter anderen der Chefökonom am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Ottmar Edenhofer (2020), die Leiterin des Alfred-Wegener-Instituts, Antje Boetius (2018), und der Klima- und Meeresforscher Mojib Latif (2015).