Schulze zu Klimabericht: "Der Planet schwebt in Lebensgefahr"

Schulze zu Klimabericht: "Der Planet schwebt in Lebensgefahr"

Berlin (epd). Der neue Weltklimabericht ist für Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) ein „eindeutiges Signal“. „Der Planet schwebt in Lebensgefahr“, sagte die Ministerin am Montag in Berlin. Der Klimawandel sei kein Zukunftsszenario, die Veränderungen seien spürbar und „sehr, sehr beunruhigend“. In seinem Bericht kommt der Weltklimarat der Vereinten Nationen zu dem Ergebnis, dass sich die Erderwärmung bereits in allen Regionen der Erde bemerkbar macht und der menschliche Einfluss zweifelsfrei erkennbar ist.

„Der Bericht löst jeden Zweifel an menschengemachtem Klimawandel auf“, sagte Schulze. Er vermittle aber auch, der Mensch könne jetzt noch etwas tun. „Jedes Gramm CO2, jedes Zehntelgrad zählt“, betonte die Ministerin. Deutschland sei auf einem guten Weg, sagte sie mit Verweis unter anderem auf das jüngste Klimaschutzgesetz.

Viele Folgen des Klimawandels könnten aber schon heute nicht mehr vermieden werden, erklärte Schulze: „Wir können uns als internationale Staatengemeinschaft nur bestmöglich darauf vorbereiten und anpassen.“ Das sei auch in Deutschland spürbar: bei den schweren Überschwemmungen nach Starkregen oder bei anhaltenden Dürren in den vergangenen Jahren. Klimaschutz sei eine überlebensnotwendige Aufgabe. „Wir alle haben es jetzt in der Hand, die 2020er Jahre zu einem Klimaschutzjahrzehnt zu machen“, sagte Schulze.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) nannte den Bericht des Weltklimarates „ein nicht mehr zu überhörendes Warnsignal“. Dank verbesserter Beobachtungen, Messungen und Klimamodelle gebe es heute nicht mehr den geringsten Zweifel daran, dass die Menschen das Klima weltweit verändern. „Damit stehen wir natürlich und sehr klar in der Verantwortung, auch gemeinsam etwas zu ändern“, sagte Karliczek. Deutschland solle dabei Zentrum für die Entwicklung von klimafreundlichen Technologien werden.

Die Hochwasserkatastrophe in West- und Süddeutschland zeige darüber einmal mehr auf, wie wichtig die Vorbereitung auf Wetterextreme sei, die mit fortschreitendem Klimawandel häufiger zu erwarten seien. Dabei müsse die Forschung helfen, Extremwetter noch genauer regional vorherzusagen und Handlungsempfehlungen zur Verfügung zu stellen.

Laut dem am Montag veröffentlichten Bericht des Weltklimarates hat sich die Erde im Vergleich zu dem Zeitraum zwischen 1850 und 1900 bereits um rund 1,1 Grad Celsius erwärmt. Ohne deutliche Gegenmaßnahmen werden dem Report zufolge die 2015 im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Obergrenzen von 1,5 Grad Celsius bis zu 2 Grad Celsius in diesem Jahrhundert überschritten.