UN warnen vor Verschärfung des Hungers in Myanmar

UN warnen vor Verschärfung des Hungers in Myanmar

Genf (epd). Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) hat vor einer Verschärfung der Hungerkrise in Myanmar gewarnt. Mehr als 70 Prozent des Finanzierungsbedarfs für die Versorgung von Millionen Menschen in den kommenden sechs Monate seien nicht gedeckt, sagte Stephen Anderson, WFP-Landesdirektor für Myanmar, am Freitag bei einer Videokonferenz in Genf.

Das WFP benötige 86 Millionen US-Dollar (73 Millionen Euro). „Wir haben festgestellt, dass sich der Hunger in Myanmar immer weiter ausbreitet“, sagte Anderson. Eine massive Welle von Covid-19-Infektionen, die derzeit im ganzen Land grassiere, verschlimmere die Lage. Familien seien von Arbeitslosigkeit sowie steigenden Lebensmittel- und Kraftstoffpreisen betroffen. Myanmar werde von politischen Unruhen, Gewalt und Vertreibung erschüttert.

Anfang Februar hatte die Armee in Myanmar gegen die „Nationale Liga für Demokratie“ (NLD) unter der damaligen De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi geputscht. In der Folge gingen die Sicherheitskräfte mit äußerster Härte gegen protestierende Menschen vor. Die Machtübernahme des Militärs stürzte das Land ins Chaos.

Das Welternährungsprogramm mit Sitz in Rom ist Träger des Friedensnobelpreises 2020 und nach eigenen Angaben die größte humanitäre Organisation der Welt.