Köln (epd). Die Ehe verliert in Deutschland offenbar weiter an Bedeutung, allerdings nicht in Familien mit Kindern. Zwar sei der Anteil der verheirateten Erwachsenen in Deutschland von 1991 bis 2019 von rund 60 Prozent auf 51 Prozent gesunken, ergibt ein am Mittwoch veröffentlichter Report des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Der Anteil der ehelichen Geburten hingegen sei zwischen 2016 und 2020 wieder leicht gestiegen: von 64,5 auf knapp 67 Prozent. Auch der Anteil der Minderjährigen, die bei Ehepaaren lebten, sei in dem Zeitraum von 72,8 Prozent auf 73,6 Prozent gestiegen.
Dem Report zufolge scheint die Ehe aber immer weniger als notwendig angesehen zu werden. So sinkt der Anteil der Menschen, die der Aussage zustimmen, dass man heiraten sollte, wenn man mit einem Partner auf Dauer zusammenlebt. 1991 stimmten der Aussage laut Report noch rund 60 Prozent zu, 2018 waren es nur noch 41,4 Prozent. Im Jahr 2018 lag der Anteil der widersprechenden Personen mit rund 43 Prozent erstmals darüber. 15, 5 Prozent äußerten sich unentschieden. Bei den 40- bis 49-Jährigen war die Zustimmung mit rund 33 Prozent am niedrigsten und die Ablehnung mit 52,6 Prozent am höchsten.
Die Auswertung des Instituts basiert auf Zahlen des Statistischen Bundesamts und der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS).