Augsburg (epd). Die Bundesregierung will laut Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) noch in diesem Monat die erste Tranche der insgesamt zugesagten 30 Millionen Corona-Impfstoffdosen an ärmere Länder abgeben. „Wir sollten die Menge an Impfstoffspenden schrittweise erhöhen, damit dort medizinisches Personal und andere besonders gefährdete Gruppen viel schneller erreicht werden können“, sagte Müller der „Augsburger Allgemeinen“ (Mittwoch).
Müller, der nach der Bundestagswahl im September aus der Regierung ausscheiden wird, verwies auf das Ziel, bis Anfang 2022 rund ein Drittel aller Menschen in Entwicklungsländern zu impfen. Er forderte die anderen europäischen Staaten auf, dem deutschen Vorbild zu folgen und ihrerseits Geld sowie Impfstoff zu geben.
Neben der gerechten Verteilung von Impfstoffen auch an die ärmsten Länder müsse der nächste Schritt sein, dass Entwicklungsländer selbst Vakzine produzieren. Dafür brauche es einen freiwilligen Technologietransfer, sagte Müller. Sein Ministerium unterstütze den Aufbau solcher Produktionen im Senegal und in Südafrika, wo bereits Kapazitäten vorhanden seien. Zudem sei man im Gespräch mit Ghana. „Wir besiegen das Virus nur weltweit oder nicht“, betonte Müller.