Forscher dringen auf Schutz von Korallenriffen

Forscher dringen auf Schutz von Korallenriffen

Bremen (epd). Die ökologisch außerordentlich bedeutsamen Korallenriffe sind laut eine Analyse von Experten aus aller Welt massiv bedroht. Gegenüber einem Zustandsbericht aus dem Jahr 2008 habe sich die Situation weiter verschlechtert, bilanzierte am Freitag zum Ende des 14. Internationalen Korallenriff-Symposiums ICRS der Vorsitzende der Konferenz, der Bremer Meeresbiologe Christian Wild. Die fünftägige Konferenz mit rund 1.300 Expertinnen und Experten aus 80 Ländern hatte die Universität Bremen digital organsiert.

In einem von der Internationalen Korallenriff-Gesellschaft (International Coral Reef Society) entwickelten Strategiepapier rief die Konferenz zum schnellen Handeln auf. Mit Nachdruck mahnte sie drei Maßnahmen zur Rettung der Riffe an. Dabei geht es um die Bekämpfung des Klimawandels, die Verbesserung lokaler Lebensbedingungen für die Korallen und die aktive Wiederaufforstung von Riffen. Das Papier richtet sich weltweit an Entscheidungstragende aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Korallenriffe gehören wie tropische Regenwälder zu den Ökosystemen von globaler Bedeutung. Ihr Vorkommen erstreckt sich entlang des Äquators zwischen dem 30. Breitengrad Nord und Süd um die ganze Erde. „Ihr ökonomischer Wert beläuft sich auf zehn Billionen US-Dollar pro Jahr“, sagte Sebastian Ferse vom Bremer Leibniz Zentrum für Marine Tropenforschung, der die Konferenz mit organisiert hat. Etwa 600 Millionen Menschen seien wirtschaftlich direkt von funktionierenden Korallenriffen abhängig.

Eine Hauptbedrohung für die Riffe ist die sogenannte Korallenbleiche. Sie führt in den meisten Fällen zu einem großflächigen Absterben der riffbildenden Korallen und damit zur Vernichtung großer Ökosysteme. Ein zentraler Auslöser für die Korallenbleiche ist die globale Meereserwärmung, die direkt auf den Klimawandel zurückzuführen ist.