Studie: Flexiblere Arbeitsmodelle auch nach der Corona-Krise

Studie: Flexiblere Arbeitsmodelle auch nach der Corona-Krise

Berlin (epd). Umfragen des Wirtschaftsforschungsunternehmens Prognos zufolge haben die Erfahrungen in der Corona-Pandemie vielerorts zum Umdenken geführt und den Weg für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf geebnet. Wie das ARD-Hauptstadtstudie am Donnerstag berichtete, wollen 65 Prozent der befragten Unternehmen flexiblere Arbeitsmodelle nach dem Ende der Corona-Krise zumindest zum Teil beibehalten.

Eine wesentliche Erkenntnis der Prognos-Studie im Auftrag des Bundesfamilienministeriums ist dem Bericht zufolge, dass eine gute Kommunikation entscheidend ist. Es gehe meist darum, individuelle Lösungen zu finden und nicht eine Regel für alle. Laut der Studie haben viele Mütter und Väter mit Kindern unter 15 Jahren das Gespräch mit Vorgesetzten gesucht. 81 Prozent hätten angegeben, dass ihnen weitergeholfen wurde. 30 Prozent seien der Meinung, durch Corona habe sich in ihrem Betrieb jetzt insgesamt die Möglichkeit verbessert, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen.

Familienministerin Christine Lambrecht (SPD) sagte der ARD, mit den Erfahrungen aus der Krise müsse es nun weitere Schritte geben in eine moderne und flexible Arbeitswelt. „Wir dürfen nicht zurückfallen in alte Muster“, sagte Lambrecht. Es liege auch im wirtschaftlichen Interesse der Unternehmen, dass arbeitende Eltern Arbeit und Familie besser miteinander vereinbaren können.

Die repräsentative Studie wurde laut ARD von der Prognos AG (Europäisches Zentrum für Wirtschaftsforschung und Strategieberatung) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach erstellt. Für die Sicht der Firmen wurden Personalverantwortliche befragt, im Frühjahr und Sommer 2020 in 750 Telefoninterviews, im Frühjahr 2021 in 700 Interviews. Auch die beschäftigten Eltern mit Kindern unter 15 Jahren wurden zweimal befragt, und zwar online. Es gab knapp 1.500 Befragungen im Jahr 2020, gut 1.000 Befragungen im laufenden Jahr. In einem zweiten Schritt wurden für Fallstudien sechs Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen und Regionen genauer betrachtet.