Düsseldorf (epd). Der Zentralrat der Jesiden in Deutschland (ZED) gedenkt am 3. August in Düsseldorf der Opfer des Völkermords durch den sogenannten Islamische Staat im Irak. Die Gedenkveranstaltung in der evangelischen Johanneskirche soll an die gezielten Gräueltaten und den Mord an tausenden jesidischen Männern, Frauen und Kindern durch die islamistische Terrorgruppe am 3. August 2014 erinnern, erklärte die Diakonie Düsseldorf am Dienstag. Das Gedenken finde unter der Schirmherrschaft von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) statt. Auch das geistliche Oberhaupt der Jesiden, Seine Heiligkeit Baba Sheikh, wird erwartet.
Die Jesiden gehören zur Volksgruppe der Kurden. Weltweit bekennen sich eigenen Angaben zufolge mehr als eine Million Menschen zum jesidischen Glauben. Die Mehrheit von ihnen lebt im Nordirak. Dort befindet sich nördlich der Millionenstadt Mossul auch das religiöse Heiligtum der Jesiden, Lalisch.
In vielen ihrer Herkunftsländer werden die Jesiden nach Angaben von Menschenrechtlern verfolgt und diskriminiert. Viele Muslime sehen die Gemeinschaft als Sekte und die Mitglieder als „Teufelsanbeter“, weil in der jesidischen Religion der „Engel Pfau“ (Melek Taus) eine bedeutende Rolle spielt. Er wird im Koran als gefallener Engel bezeichnet.