Berlin (epd). Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert eine stärkere Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an politischen Entscheidungen. Nach der Bundestagswahl am 26. September solle ein Ständiger Beirat für Kinder- und Jugendbeteiligung bei der Bundesregierung eingerichtet werden, erklärte das Kinderhilfswerk am Dienstag in Berlin. Er solle die Regierung beraten und eine bundesweite Beteiligungsstrategie auf den Weg bringen.
„Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an sie betreffenden Entscheidungen muss endlich zu einer Selbstverständlichkeit werden“, sagte der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks, Thomas Krüger. Deshalb sollten aus seiner Sicht verbindliche Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen systematisch ausgebaut und verankert werden, zuvorderst im Grundgesetz. „Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass die Interessen von Kindern und Jugendlichen gegenüber anderen gesellschaftlichen Gruppen zu spät und nicht nachhaltig berücksichtigt werden. Das muss sich ändern“, sagte er.
Krüger sprach von einem „eklatanten Verstoß gegen die UN-Kinderrechtskonvention“, die die Vorrangstellung des Kindeswohls, die Verwirklichung der Kinderrechte und die Berücksichtigung des Kindeswillens vorsehe. Zur Verwirklichung der Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen sollte beispielsweise die Einführung eines Verbandsklagerechts für Jugendverbände und Kinderrechtsorganisationen geprüft werden.