Deutschland will noch im Sommer AstraZeneca-Impfdosen abgeben

Deutschland will noch im Sommer AstraZeneca-Impfdosen abgeben

Berlin (epd). Deutschland will im August mit der Abgabe von Covid-19-Impfstoffdosen an ärmere Länder starten. Voraussichtlich im Laufe des kommenden Monats wolle die Bundesregierung alle weiteren AstraZeneca- Impfstofflieferungen an Drittländer abgeben, heißt es in einem Kabinettsbeschluss von Mittwoch. Zu Beginn werde dies einen Umfang von mindestens 500.000 Dosen haben, heißt es darin. Die Bundesregierung strebt an, bis Jahresende mindestens 30 Millionen Impfstoffdosen der Hersteller AstraZeneca und Johnson & Johnson an Drittländer abzugeben.

Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums rechnet Deutschland bis Ende Dezember noch mit 35 bis 38 Millionen Dosen von AstraZeneca. „Es ist in unserem ureigenen Interesse, die Welt zu impfen“, erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Zuerst hatte die „Welt“ (online) über den Kabinettsbeschluss berichtet, der in der regulären Pressekonferenz nach der Sitzung des Gremiums zunächst kein Thema war.

Rund 80 Prozent der Impfstoff-Abgaben sollen den Angaben zufolge über die Initiative Covax verteilt werden. Der Rest soll bilateral abgegeben werden an Staaten des Westbalkans, der östlichen Partnerschaft und an Namibia, heißt es im Beschluss weiter. Für den Westbalkan sind demnach bis zu drei Millionen Dosen vorgesehen. Über die globale Initiative Covax, die Impfstoffe insbesondere für ärmere Länder beschafft, sollen bis Jahresende 20 Prozent der Weltbevölkerung versorgt werden. In Deutschland waren bis einschließlich Dienstag nach Angaben des Robert Koch-Instituts rund 57 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal, fast 40 Prozent bereits vollständig geimpft.