Bericht: Mehr Anstrengung für weltweite Ernährungssicherheit nötig

Bericht: Mehr Anstrengung für weltweite Ernährungssicherheit nötig

Frankfurt a.M. (epd). Das Ziel der Ernährungssicherheit weltweit kann laut UN und OECD nur mit einer deutlicheren Anstrengung erreicht werden. „Leider hinken wir hinter den Zielen hinterher“, sagte der Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Mathias Cormann, bei der Vorstellung des „Landwirtschaftsausblicks 2021-2030“ der OECD und der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) am Montag. Die Corona-Pandemie habe Schwachstellen weiter verdeutlicht, da das Einkommen vieler Menschen zurückgegangen, die Nahrungsmittelpreise jedoch zugenommen hätten, so dass sich viele Menschen nicht genügend und ausgewogene Lebensmittel leisten könnten. Die Weltgemeinschaft hat sich in den Nachhaltigkeitszielen der UN darauf verständigt, Hunger und Armut weltweit bis 2030 zu überwinden.

Dafür brauche es eine Transformation der Landwirtschaft, sagte FAO-Generaldirektor Qu Dongyu. Die Produktion müsse angekurbelt werden, wofür deutlich mehr investiert werden müsse. Cormann betonte zudem die Wichtigkeit des Handels von Lebensmittels, der den Zugang zu Lebensmitteln und Einkommen sichere.

Dem OECD-Generalsekretär zufolge sehen die Projektionen zwar mittelfristig eine Steigerung der Produktion und eine geringere Nachfrage vor, so dass die Lebensmittelpreise 2030 niedriger sein werden als derzeit. Dabei gibt es laut Bericht aber große Unterschiede zwischen den verschiedenen Weltregionen. Demnach werden vor allem in Ländern mit mittlerem Einkommen im Jahr 2030 mehr Nahrungsmittel verfügbar sein. In den meisten armen Ländern hingegen wird sich demnach kaum etwas an der Ernährungslage ändern. Das Hauptproblem ist Cormann zufolge nicht die Verfügbarkeit von Lebensmittel. „Wir haben genug Produktion und Bestand.“ Aber viele Menschen hätten keinen Zugang dazu.

FAO und OECD betonten zugleich, dass die Landwirtschaft deutlich nachhaltiger werden müsse. Die Landwirtschaft bleibe voraussichtlich ein erheblicher Verursacher des Klimawandels. Den Berechnungen zufolge steigen die durch die landwirtschaftliche Produktion verursachten Emissionen von Treibhausgasen wie Methan in dem kommenden Jahren um vier Prozent. Dabei sei die Viehhaltung für vier Fünftel der Emissionen verantwortlich. Auch hier muss Cormann und Qu Dongyu zufolge deutlich mehr investiert werden, beispielsweise in Technologie, um Treibhausgase zu reduzieren.

Für den regelmäßig erscheinenden Ausblick werteten die OECD und die FAO Angaben ihrer Mitgliedsstaaten zur Situation der Landwirtschaft aus. Zudem zogen die Forscherinnen und Forscher Daten des Internationalen Währungsfonds, der Weltbank und der UN zur wirtschaftlichen Entwicklung heran.