DIHK-Umfrage: Pandemie verschlechtert Ausbildung von Flüchtlingen

DIHK-Umfrage: Pandemie verschlechtert Ausbildung von Flüchtlingen

Essen (epd). Die Corona-Pandemie hat sich offenbar besonders negativ auf die Ausbildung von Flüchtlingen ausgewirkt. In einer Umfrage unter Unternehmen gaben laut Berichten der Funke Mediengruppe (Sonntag) 60 Prozent an, dass Flüchtlinge stärker von den Auswirkungen der Pandemie betroffen seien als ihre Kolleginnen und Kollegen. Die Zeitungen beziehen sich auf eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter 70 Wirtschaftsorganisationen, darunter 41 Industrie- und Handelskammern, 16 Handwerkskammern und 13 Organisationen wie Landwirtschaftskammern oder Bildungsträger.

Rund jede dritte befragte Organisation berichte von einer mangelnden technischen Ausstattung, die die Auszubildenden mit Flüchtlingsstatus hemme, hieß es. Häufig fehle es an Laptops oder einer stabilen Internetverbindung. Rund jede vierte Organisation berichte zudem, dass die Sprachkenntnisse während der Pandemie kaum gefördert wurden. Zudem wirkten sich die eingeschränkten Austauschmöglichkeiten nachteilig auf die Integrationsfortschritte aus.

Aber auch die Unternehmen selbst haben der Umfrage zufolge Probleme, ihre Auszubildenden zu erreichen. So haben 22 Prozent der befragten Organisationen Schwierigkeiten mit der Kontaktaufnahme zu Ausbildungskandidaten, wie die Zeitungen berichteten. Und jede vierte Organisation habe aufgrund der unzureichenden technischen Ausrüstung eine erschwerte Kommunikation festgestellt. Auch die Erreichbarkeit der Behörden und der Bewerbungsprozess für Flüchtlinge habe sich verschlechtert.

Der Umfrage zufolge werden Flüchtlinge häufig vor allem in den Branchen ausgebildet, die von der Corona-Pandemie besonders schwer getroffen sind und deren Unternehmen in den Lockdown-Monaten lange schließen mussten. So nannten 80 Prozent der befragten Organisationen das Gastgewerbe als besonders relevant für den beruflichen Einstieg von Männern und Frauen mit Fluchterfahrung. 58 Prozent nannten zudem den Einzelhandel als relevant.