Frankfurt a.M. (epd). Der Bau einer Jüdischen Akademie in Deutschland rückt näher. Der Bürgermeister von Frankfurt am Main, Uwe Becker (CDU), enthüllte das Bauschild, wie die Stadt Frankfurt am Dienstag mitteilte. „Frankfurt knüpft damit an seine historische Bedeutung als geistiges Zentrum jüdischen Lebens im deutschsprachigen Raum Europas an“, sagte Becker. „Die Jüdische Akademie wird die Bandbreite einer lebendigen Religion einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich machen und die jüdische Sicht auf die Entwicklung der Gesellschaft aufzeigen“.
Bauherr der Akademie ist der Zentralrat der Juden in Deutschland. Baubeginn soll nach seinen Angaben im Oktober sein, die Fertigstellung ist für Ende 2023 geplant. Die Stadt hatte die Baugenehmigung nach einem Entwurf des Frankfurter Büros Turkali-Architekten bereits Anfang 2020 erteilt. Demnach wird die Akademie aus einem Neubau und einer bestehenden denkmalgeschützten Villa, die früher der Universität gehörte, bestehen. Beide Gebäude sollen im Erdgeschoss durch ein verglastes Foyer mit dem Haupteingang verbunden sein.
Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, betonte im vergangenen Herbst die Bedeutung des Vorhabens: „In diesen Zeiten ist ein Ort wie die Akademie nötiger denn je - ein Ort, wo sich Juden und Nicht-Juden begegnen, wo Wissen über das Judentum vermittelt und eine Debattenkultur in jüdischer Tradition gepflegt wird.“
Das Bauvorhaben soll nach Angaben der Stadt rund 34,5 Millionen Euro kosten. Die Stadt will 5,5 Millionen Euro zuschießen. Die Bundesregierung werde sich nach einem Beschluss des Deutschen Bundestags mit 16 Millionen Euro und die hessische Landesregierung mit sieben Millionen Euro am Bau der Jüdischen Akademie beteiligen.