Bremen (epd). Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, hat eine Zusammenarbeit „auf Augenhöhe“ zwischen Pflegekräften und ärztlichem Personal gefordert. Das sei eine der grundlegenden Bedingungen, um den Beruf attraktiver zu machen, sagte Westerfellhaus am Dienstag in einer Videobotschaft bei einem Fachtag zur neuen generalistischen Pflegeausbildung in Bremen.
Der Beauftragte forderte zudem eine angemessene Bezahlung der Fachkräfte und bessere Arbeitsbedingungen durch faire Tarifverträge, eine effektivere Interessenvertretung etwa durch Pflegekammern und eine verbindliche, einheitliche Personalbemessung in den Kliniken. Dafür müsse der Berufsstand auch selbst kämpfen, hier gebe es noch zu wenig berufspolitischen Einsatz. „Bringt Euch ein - ohne eigenes Engagement wird es nicht gehen“, rief Westerfellhaus den Pflegekräften zu.
Anfang 2020 wurden die Ausbildungen in der Kranken-, Alten- und Kinderpflege zu einer neuen generalistischen Pflegeausbildung zusammengeführt. Das bedeutet: Alle Auszubildenden erhalten zunächst zwei Jahre lang eine gemeinsame Ausbildung. Auszubildende, die im dritten Jahr die generalistische Ausbildung fortsetzen, erwerben den Berufsabschluss „Pflegefachfrau“ beziehungsweise „Pflegefachmann“.
Möglich ist auch ein gesonderter Abschluss in der Altenpflege- oder der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, wenn Auszubildende für das dritte Ausbildungsjahr eine entsprechende Spezialisierung wählen. Dabei wird eine kostenfreie Ausbildung gewährleistet, Schulgeld darf nicht erhoben werden. Auszubildende haben Anspruch auf eine Ausbildungsvergütung. Lehr- und Lernmittel werden finanziert.