Menschenrechtler: Biden soll indianischen Aktivisten begnadigen

Menschenrechtler: Biden soll indianischen Aktivisten begnadigen

Göttingen (epd). Menschenrechtler haben eine neue Kampagne zur Freilassung des schwer kranken und seit Jahrzehnten inhaftierten Bürgerrechtlers Leonard Peltier aus einem US-Gefängnis gestartet. Die Kampagne richte sich zum einen an US-Präsident Joseph Biden mit einem Gesuch um Begnadigung, teilte die Gesellschaft für bedrohte Völker am Montag in Göttingen mit. Zum anderen sei sie an die Direktoren der US-amerikanischen Gefängnisbehörde Bureau of Prisons gerichtet, die Peltier mit einer elektronischen Fußfessel in sein Heimatreservat Turtle Mountain in North Dakota verlegen könnten.

Peltier werde seit 45 Jahren überwiegend in Isolationshaft gehalten, erklärte die Menschenrechtsorganisation: „Für einen Doppelmord am 26. Juni 1975, den er nicht begangen hat.“ Seine Verurteilung sei „unter Verwendung von Falschaussagen und konstruierten Beweisen“ erfolgt. Peltier wurde im Februar 1976 in Kanada verhaftet, als er dort um politisches Asyl bitten wollte.

Die US-Polizei macht den heute 76-Jährigen für den Tod von zwei FBI-Agenten bei einer Schießerei im Pine Ridge Reservat im US-Bundesstaat South Dakota im Juni 1975 verantwortlich. Peltier beteuerte seine Unschuld. Dennoch wurde er in einem von vielen Beobachtern als unfair beschriebenen Verfahren zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Für eine Begnadigung Peltiers setzten sich in der Vergangenheit Politiker und Persönlichkeiten aus aller Welt ein.