Rom (epd). Papst Franziskus hat am Montag US-Außenminister Antony Blinken in Audienz empfangen. Bei der 40-minütigen Begegnung in freundschaftlicher Atmosphäre habe das Kirchenoberhaupt seine Zuneigung für die Bevölkerung des Landes geäußert, teilte Vatikansprecher Matteo Bruni mit. Unter der Regierung des Vorgängers von US-Präsident Joe Biden, Donald Trump, hatten tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten in zentralen politischen Fragen das Verhältnis zwischen dem Heiligen Stuhl und den USA belastet.
Thema des Gesprächs dürfte unter anderen die Bekämpfung des islamistischen Terrorismus in Syrien, im Irak und in Afrika gewesen sein sein, über die Blinken im Anschluss auch mit Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) und anderen Mitgliedern der Anti-IS-Koalition in Rom beriet. Franziskus wird in wenigen Tagen mit dem irakischen Ministerpräsidenten Mustafa Al-Kadhimi zusammentreffen.
Die Audienz für den US-Außenminister fand vor dem Hintergrund des Konflikts um ein geplantes Dokument der US-Bischöfe zur Kommunionwürdigkeit von Politikern statt. Eine Mehrheit des US-Episkopats hatte sich im Frühjahr für die Ausarbeitung von Richtlinien ausgesprochen, die Biden aufgrund seiner Haltung zu Abtreibungen den Zugang zur Eucharistie verweigern sollten. Kurz vor Blinkens Besuch im Vatikan erklärte die US-Bischofskonferenz, ein Dokument zur Verweigerung der Kommunion für Politiker werde es nicht geben. Biden ist nach John F. Kennedy der zweite katholische US-Präsident.
