Genf (epd). Die Führung des Weltkirchenrates hat sich trotz der Corona-Pandemie zuversichtlich über das Zustandekommen der Vollversammlung 2022 in Karlsruhe geäußert. Derzeit bestehe große Hoffnung für die Versammlung mit Teilnehmenden aus aller Welt, sagte der geschäftsführende Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Ioan Sauca, während der Sitzung des ÖRK-Zentralausschusses am Donnerstag in Genf.
Gemäß den aktuellen Gesundheitsdaten könne die weltweit wichtigste ökumenische Veranstaltung vom 31. August bis zu 8. September 2022 in Deutschland stattfinden, betonte der rumänisch-orthodoxe Theologe. Ähnlich äußerte sich die Vorsitzende des ÖRK-Zentralausschusses, Agnes Abuom.
Allerdings schränkten beide ein, dass die Entwicklung der Covid-19-Pandemie unvorhersehbar sei. Falls sich die epidemiologische Lage etwa zum kommenden Jahreswechsel deutlich verschlechtern würde, müsse die Führung des ÖRK die Entscheidung für die Vollversammlung überdenken.
Die Zentralausschuss-Vorsitzende Abuom, eine Anglikanerin aus Kenia, betonte, dass viele Menschen in den armen Ländern lange auf eine Impfung gegen Covid-19 warten müssten. Fehlende Impfungen könnten das Zustandekommen der Vollversammlung in Karlsruhe gefährden.
Die Vollversammlung, die etwa alle acht Jahre ausgerichtet wird, ist das höchste Entscheidungsgremium des ÖRK, dessen 350 Mitgliedskirchen zusammen über 500 Millionen Christen aus protestantischen, orthodoxen, anglikanischen und anderen Traditionen in mehr als 140 Ländern repräsentieren. Zwischen den Vollversammlungen ist der Zentralausschuss wichtigstes ÖRK-Gremium.
Die 11. Vollversammlung des ÖRK wird auf gemeinsame Einladung unter anderem der Evangelischen Kirche in Deutschland, der Evangelischen Landeskirche in Baden und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland stattfinden. Der ÖRK-Zentralausschuss tagt noch bis Dienstag.