Potsdam (epd). Die Potsdamer Garnisonkirchenstiftung will sich weiter an der Debatte über die Gestaltung der Umgebung der derzeitigen Turmbaustelle beteiligen. Die Stiftung bestehe dabei auf den Abriss des Teils eines DDR-Gebäudes, der auf ihrem Grundstück steht, teilte die Garnisonkirchenstiftung am Freitag in Potsdam mit. Das ehemalige DDR-Rechenzentrum wird derzeit als Kunst- und Kreativzentrum genutzt. Die vertraglich bis Ende 2023 vereinbarte Duldung und befristete Nutzung des Rechenzentrums müssten im weiteren Diskussionsprozess beachtet werden, betonte die Stiftung.
„Für die Stiftung ist der Bau des Turms zentrales Ziel“, hieß es weiter: „Für Planungen zur Fläche Kirchenschiff ist eine überzeugende Nutzungsidee zwingende Voraussetzung.“ Durch diesen Beschluss erfahre die Mitarbeit der Stiftung eine klare Wegweisung für weitere Diskussionen, betonte der Kuratoriumsvorsitzende, der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland und Berliner Altbischof Wolfgang Huber.
Kritik kam von dem Architekturexperten Philipp Oswalt, der sich in der Initiative „Lernort Garnisonkirche“ engagiert und der Stiftung Destruktivität vorwarf. Die neuerliche Forderung nach Baufreiheit lasse eine Bereitschaft für die vom Stadtparlament auf den Weg gebrachte ergebnisoffene Diskussion um die Zukunft des Ortes vermissen, erklärte Oswalt am Freitag.
Das Rechenzentrum steht auf einem Teil der Fläche des früheren Kirchenschiffs. Die Garnisonkirche wurde im April 1945 bei einem Luftangriff auf den Potsdamer Hauptbahnhof weitgehend zerstört, die Turmruine wurde 1968 gesprengt und abgerissen.