Berlin (epd). Der Vorsitzende des Bundeszuwanderungs- und Integrationsrats (BZI), Memet Kilic, ruft aus Anlass des 20. Weltflüchtlingstages dazu auf, den Betroffenen aktiv und solidarisch zu helfen. Mehr als 80 Millionen Menschen seien aktuell davon betroffen, „das sind fast doppelt so viele wie vor zehn Jahren“, sagte Kilic am Freitag in Berlin. „Wir allein können die Ursachen der Flucht nicht beenden. Aber wir können und müssen den Menschen helfen, die schuldlos an ihren Folgen leiden.“
Vor 20 Jahren, am 20. Juni 2001, führten die Vereinten Nationen den Weltflüchtlingstag ein. „Gemeinsam müssen wir ein starkes Zeichen der Solidarität und Menschlichkeit mit Menschen auf der Flucht setzen“, sagte Kilic. Viel werde seit Jahren in der Europäischen Union diskutiert und beschlossen, aber leider habe sich bis jetzt in der Realität wenig verändert.
Deswegen fordere der BZI im Wahljahr von den Parteien, anstatt wohlwollender Lippenbekenntnisse die Einleitung konkreter und nachhaltiger Schritte, die den Geflüchteten das Einleben in der neuen Heimat erleichtern. Dazu gehöre eine liberale Praxis für Familienzusammenführung, Hilfs- und Unterstützungsangebote für Wohn- und Gesundheitsversorgung, bürgerschaftliches Engagement und besserer Schutz gegen Rassismus und Anfeindungen.