Frankfurt a.M. (epd). Das Seenotrettungsschiff „Geo Barents“ mit 410 im Mittelmeer geretteten Flüchtlingen an Bord darf in einem italienischen Hafen anlegen. Sieben Tage nach seinem ersten Rettungseinsatz habe das Schiff die Erlaubnis bekommen, in der sizilianischen Stadt Augusta einzulaufen, teilte die Betreiberorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ am Donnerstag auf Twitter mit.
Die Seenotretter hatten in den vergangen sieben Tagen bei vier Einsätzen 410 Flüchtlinge und Migranten im Mittelmeer gerettet. An Bord befinden sich nach Angaben der Helfer 91 unbegleitete minderjährige Schutzsuchende und eine schwangere Frau. Insgesamt 40 Gerettete hätten medizinisch versorgt werden müssen.
Derweil verurteilten die Vereinten Nationen die zwangsweise Rückführung von mehr als 270 Migranten und Flüchtlingen in das Krisenland Libyen in dieser Woche. Das Schiff „Vos Triton“, das unter der Flagge Gibraltars fährt, habe die Migranten und Flüchtlinge im Mittelmeer geborgen und an die libysche Küstenwache übergeben, erklärten die Organisationen am Mittwochabend in Genf. Nach ihrer Ankunft in Tripolis seien die Menschen in die berüchtigten Gefangenenlager Libyens überstellt worden.
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen seit Beginn des Jahres mindestens 813 Menschen bei der Flucht über das Mittelmeer ums Leben.