Gewerkschaftsbund und Kirche fordern sozial gerechten Klimaschutz

Gewerkschaftsbund und Kirche fordern sozial gerechten Klimaschutz

Berlin, Hildesheim (epd). Der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Deutsche Kommission Justitia et Pax haben mit Blick auf den Klimaschutz einen sozial gerechten Wandel gefordert. „Der klimaneutrale Umbau der Wirtschaft darf nicht auf dem Rücken der Beschäftigten und einkommensschwachen Haushalte vollzogen werden“, sagte Stefan Körzell, Mitglied des Geschäftsführenden DGB-Bundesvorstands, am Dienstag in Berlin. Zur klimafreundlichen Modernisierung der Wirtschaft sei ein sozialer Ausgleich nötig, so der deutsche Justitia et Pax-Vorsitzende, Bischof Heiner Wilmer (Hildesheim).

Zur Gestaltung der „sozial-ökologischen Transformation“ haben der DGB und die Kommission Justitia et Pax die Orientierungshilfe „Arbeit in einer nachhaltigen Wirtschaft“ vorgestellt. Sie soll einen gerechten Weg zur Treibhausgasneutralität aufzeigen, indem soziale und beschäftigungspolitische Aspekte in den Mittelpunkt gestellt werden. Die Handlungsempfehlungen richten sich an die internationale, europäische und nationale Ebene und sollen als Orientierung für zukünftige politische Entscheidungen dienen.

„Ein sozial gerechter Wandel muss für gute Arbeit mit fairen Löhnen, eine ausreichende soziale Absicherung und Bezahlbarkeit von Klimaschutz sorgen. Das gilt nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa und weltweit“, fügte Körzell hinzu. Der Hildesheimer Bischof Wilmer ergänzte: „Zur Substanz der katholischen Soziallehre gehört die Solidarität mit den Schwachen. Klar ist, es gibt bei der sozial-ökologischen Transformation Zielkonflikte.“ Beide Partner stellten das Papier anlässlich der 20. Jahreskonferenz des Rats für nachhaltige Entwicklung vor.

Die 1967 gegründete Deutsche Kommission Justitia et Pax (Gerechtigkeit und Frieden) ist ein Forum katholischer Einrichtungen und Organisationen. Die Kommission erarbeitet kirchliche Beiträge zur Entwicklungs-, Friedens- und Menschenrechtspolitik Deutschlands und entwickelt Konzepte für die internationale Arbeit der katholischen Kirche.