Demnach trat Fliege im Frühjahr in die Partei ein. Er behaupte nicht, dass das Virus eine Erfindung sei, sagte Fliege dem "Spiegel", es sei auch gefährlicher als die Grippe. Die Lockdown-Maßnahmen seien jedoch nicht gerechtfertigt gewesen. Der ehemalige Fernsehpfarrer, der bis 2005 eine eigene Talkshow im Ersten hatte, forderte "Sondersendungen, die keine Angst machen", sondern zeigten, "wie man sein Immunsystem stärkt, zum Beispiel mit Vitamin D und Waldläufen".
Der ehemalige TV-Moderator stand in den vergangenen Jahren wegen einer Nähe zu Esoterik und einem Vertrieb umstrittener esoterischer Produkte wiederholt in der Kritik. Nach massiver Kritik stellte Fliege im Jahr 2011 den Verkauf einer sogenannten Fliege-Essenz ein, der er angeblich persönlich durch Handauflegen und Beten heilende Kräfte verliehen habe. Die ehemalige Sektenbeauftragte des Landes Hamburg, Ursula Caberta, warf Fliege vor, Esoterik-Scharlatane und deren Methoden und Produkte hoffähig zu machen und ihnen einen Anstrich von Seriosität zu verleihen.
Auch Volker Bruch wolle Partei beitreten
Die evangelische Regionalbischöfin Petra Bahr aus Hannover hatte im November eine Veranstaltung der Initiative "Querdenken" in München scharf kritisiert, auf der unter anderem Fliege aufgetreten war. Die Demonstration war zu einem Gottesdienst deklariert worden, weil die bayerischen Corona-Schutzverordnung für Freiluftgottesdienste im Gegensatz zu Demonstrationen keine Teilnehmerbegrenzung vorsah.
Fliege war Pfarrer in Düsseldorf, Essen und Aldenhoven bei Aachen, bevor er 1994 in der ARD mit einer nach ihm benannten Talkshow auf Sendung ging. Im Jahr 2005 wurde das Format eingestellt. Seit 2010 befindet er sich im Ruhestand. Er ist Autor zahlreicher Bücher zu Gesundheitsthemen und zur Lebenshilfe.
Bei der Partei "Die Basis" habe auch der Schauspieler Volker Bruch ("Babylon Berlin"), einer der Beteiligten der umstrittenen Videoaktion #allesdichtmachen gegen die Corona-Maßnahmen, nach Recherchen von Netzpolitik.org einen Aufnahmeantrag gestellt, hieß es. Nach Angaben der Partei sei das Verfahren jedoch noch nicht ganz abgeschlossen.