Hamburg (epd). Mit großer Mehrheit ist die evangelische Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs (59) am Samstag im Michel von der Landessynode der Nordkirche wiedergewählt worden. 141 von 145 Mitglieder des Kirchenparlaments gaben der Theologin ihre Stimme für eine zweite Amtszeit. Es war die erste digitale Bischofswahl in der Nordkirche, nur das Synodenpräsidium tagte real in der Hauptkirche.
Fehrs wurde am 12. September 1961 in Wesselburen an der schleswig-holsteinischen Westküste geboren. Nach Studium und Ordination war sie Gemeindepastorin im holsteinischen Hohenwestedt und Bildungsreferentin sowie Personal- und Organisationsentwicklerin. 2006 trat sie das Amt als Pröpstin und Hauptpastorin an der Hauptkirche St. Jacobi an.
Im Juni 2011 wurde sie als Bischöfin gewählt und im November im Lübecker Dom in ihr Amt eingeführt. Fehrs war Nachfolgerin von Maria Jepsen, der weltweit ersten lutherischen Bischöfin. Sie ist Bischöfin für den Sprengel Hamburg-Lübeck, der neben den beiden Hansestädten auch das Hamburger Umland und den Kreis Herzogtum Lauenburg umfasst.
In der Landeskirche liegt ihr vor allem die Seelsorge am Herzen. Sie ist unter anderem zuständig für den entsprechenden Hauptbereich der Nordkirche. Außerdem gehört sie dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Bischofskonferenz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) an. Bundesweit bekanntgeworden ist sie als Mitglied und bis 2020 Sprecherin des Beauftragtenrates zum Schutz vor sexualisierter Gewalt.