Klima-Aktivisten protestieren gegen Autobahnbau

Klima-Aktivisten protestieren gegen Autobahnbau

Berlin, Wittenberge (epd). Mit einem bundesweiten Aktionstag haben Klima-Aktivisten für eine Mobilitätswende und eine umweltfreundlichere Verkehrspolitik demonstriert. In Berlin blockierten am Samstagmorgen nach Angaben des Umweltverbands Robin Wood und der Initiative „Sand im Getriebe“ rund 400 Menschen eine Baustelle der Stadtautobahn A100. Auf der Elbe gab es nach Angaben von Aktivisten am Samstagmorgen bei Wittenberge eine Protestaktion per Floß gegen die Autobahn A14 durch Sachsen-Anhalt und den Nordwesten Brandenburgs. Ziel des Aktionstags war unter anderem ein sofortiger Baustopp an allen neuen Autobahnen in Deutschland.

Die Sitzblockade im Berliner Bezirk Neukölln sei auch gegen die Zerstörung von Wohnraum und Naturflächen zugunsten des Ausbaus der Stadtautobahn gerichtet gewesen, hieß es. Mit der Verlängerung der A100 von Neukölln bis nach Lichtenberg würde eine „Schneise der Verwüstung mitten durch Berlin“ geschlagen, kritisierte die Initiative „Sand im Getriebe“. Im Herbst sei zur Internationalen Automobil-Ausstellung IAA in München eine weitere „Massenaktion“ geplant, hieß es: „Im September sagen wir den Auto-Konzernen den Kampf an.“

Der 16. Abschnitt der A100 in Berlin sei mit 200.000 Euro Kosten pro Meter Asphalt das teuerste Autobahnprojekt der Bundesrepublik, betonte Robin Wood. Der Bundesverkehrswegeplan sehe den Neubau von insgesamt 850 Kilometern Autobahn bis 2030 vor. Diese Neu- und Ausbaupläne seien überholt und führten „direkt in die Klimakrise“. Für alle Planungen und Baustellen von Autobahnen müsse deshalb bundesweit ein Moratorium verhängt werden.