Berlin (epd). Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) möchte, dass sich vorerkrankte Jugendliche ab zwölf Jahren bis zum Beginn des neuen Schuljahres gegen Corona impfen können. Es würde dieser Gruppe sehr dienen, wenn die Ständigen Impfkommission (Stiko) eine entsprechende Empfehlung geben würde, sagte die Ministerin dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ . Die Jugendlichen könnten dann trotz der Vorerkrankung wieder in ihren Alltag zurückkehren. Karliczek ergänzte: „Die Impfungen bleiben, das kann ich nur immer wieder betonen, freiwillig.“
Ihrer Meinung nach würde eine Impfung vorerkrankter Jugendlicher auch den Schulalltag nach den Sommerferien erleichtern. Denn damit wäre eine weitere Risikogruppe geschützt, sagte sie den Medien. „Das Ziel sollte sein, dass die Impfungen für diese Gruppe bis zum Beginn des neuen Schuljahres angeboten werden können.“
Am Donnerstag hatten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder darauf verständigt, dass sich Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren bald gegen das Coronavirus impfen lassen könnten. Sie sollen sich ab dem Ende der Priorisierung, also ab dem 7. Juni, um einen Impftermin bei den niedergelassenen Ärzten oder auch in den Impfzentren bemühen können. Hintergrund ist, dass Biontech/Pfizer einen Zulassungsantrag für seinen SARS-CoV2-Impfstoff für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren gestellt hat.
Die Impfung von Kindern ist umstritten, weil sie ein geringeres Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs haben. Zudem ist unklar, ob die Stiko eine flächendeckende Impfung für die Altersgruppe empfehlen wird.
Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) kündigte am Freitag an, den Corona-Impfstoff nun auch für Kinder im Alter von zwölf bis 15 Jahren zu empfehlen. Die EU-Kommission muss noch die europaweite Zulassung erteilen.