Stäblein sagte am Donnerstagabend in der Hauptstadt, die Krankheit mache die Kirche einerseits vital, andererseits stoße sie aber auch auf ihre Schwächen. Unter dem Titel „Qua Vadis Evangelische Kirche“ sprach das Oberhaupt der EKBO im Rahmen der Themenreihe „Sinn.Fragen - Wie weiter?“ im Berliner Dom. Dabei formulierte er laut Redemanuskript sechs Thesen.
Demnach führt die gewachsene Akzeptanz von digitalen Formaten auch zu „bestimmten Ambivalenzen“. Wörtlich sagte Stäblein: „Die technischen Möglichkeiten verändern ja, wie jedes Medium, auch die Inhalte.“ Dies verändere auch „die Religiosität selbst nachhaltig“, sagte der Bischof unter Verweis auf die historischen Veränderungen durch den Übergang von der Handschrift zum Buchdruck. Fest stehe aus seiner Sicht: „Die Kirche nach der Pandemie wird nie wieder so sein wie vorher.“
Stäblein plädierte für eine Kirche, die „in den wechselnden Ambivalenzen des Lebens“ Trost spendet. Dabei solle „Sinn für die Sentimentalitäten, aber auch Nüchternheit für die Veränderungsprozesse“ zugelassen werden.