Abendmahls-Gottesdienst: Keine Angst vor Ökumene

Abendmahls-Gottesdienst: Keine Angst vor Ökumene

Frankfurt a.M. (epd). In einem evangelischen Abendmahls-Gottesdienst auf dem 3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt am Main haben die Teilnehmer ihre Hoffnung auf mehr Einheit zwischen den Kirchen zum Ausdruck gebracht. „Einige fürchten sich vor der Ökumene, weil sie meinen, ihnen wird etwas genommen“, sagte die katholische Frankfurter Gemeindereferentin Angela Köhler in ihrer Predigt in der evangelischen Gemeinde Riedberg, einem jungen neuen Stadtteil im Norden Frankfurts.

An dem Gottesdienst nahmen auch der katholische Kirchentags-Präsident und Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg, sowie der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung teil. Sternberg nahm am evangelischen Abendmahl teil. Die Liturgie wurde gestaltet von Pfarrerin Kirsten Emmerich.

Man wolle betonen, was die Christen vereint und nicht was sie trennt, fügte Köhler von der katholischen Gemeinde St. Edith Stein hinzu. An allen Altären und in vielen Gottesdiensten des Kirchentages solle an diesem Samstagabend erfüllt werden, was Jesus seinen Jüngern beim letzten Abendmahl aufgetragen habe: „Tut dies zu meinem Gedächtnis“, so Köhler mit Blick auf die Abendmahlfeier im Gottesdienst.

Die Veranstalter des weitgehend dezentralen und digitalen 3. Ökumenischen Kirchentags hatten Gemeinden in Frankfurt aber auch in ganz Deutschland dazu eingeladen, am letzten Abend des Kirchentags Begegnungen zwischen den Konfessionen zu ermöglichen. Die Gewissensentscheidung der einzelnen Gottesdienstbesucher, ob sie an der Mahlfeier der jeweils anderen Konfession teilnehmen, sollte respektiert werden.

Der evangelische sowie ein römisch-katholischer und evangelisch-freikirchlicher Gottesdienst sowie eine orthodoxe Vesper in Frankfurt wurden auch live im Internet übertragen.

Der 3. Ökumenische Kirchentag in Frankfurt am Main findet unter dem Leitwort „schaut hin“ noch bis Sonntag statt. Wegen der Corona-Pandemie sind die Veranstaltungen überwiegend digital.