Frankfurt a.M. (epd). CDU-Chef Armin Laschet fordert eine sozial gerechte Ausgestaltung der deutschen Klimaschutzpolitik. Mit seinem Klima-Urteil habe das Bundesverfassungsgericht „uns ins Stammbuch geschrieben, dass wir nicht nur im Jetzt leben können“, sondern auch künftige Generationen in den Blick genommen werden müssten, erklärte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident am Samstag beim 3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt am Main. Deswegen habe die Bundesregierung nun verschärfte Klimaschutzziele beschlossen. Doch Klimaschutz bringe auch Belastungen und müsse daher „sozial gerecht im Inland gestaltet“ werden, betonte er.
Wichtig sei im Kampf gegen die Erderwärmung zudem die internationale Zusammenarbeit, sagte der Kanzlerkandidat der Union in einem vorab aufgezeichneten Interview. Ohne Länder wie die USA, Russland, China und Brasilien könne Klimaschutz nicht erfolgreich sein. „Das Engagement in der einen Welt ist bei dieser Frage lebenswichtig“, unterstrich Laschet.
Das Bundesverfassungsgericht hatte Ende April Teile des deutschen Klimapakets als verfassungswidrig beurteilt, weil es die Hauptlast zur Begrenzung der Erderwärmung vor allem der jüngeren Generation aufbürde. Daraufhin hatte die Bundesregierung am vergangenen Mittwoch ein neues Klimaschutzgesetz auf den Weg gebracht. Demnach soll unter anderem die bislang für 2050 angepeilte Klimaneutralität bereits 2045 erreicht werden.
Der 3. Ökumenische Kirchentag dauert noch bis Sonntag und findet wegen der Corona-Pandemie überwiegend digital statt. Er wird gemeinsam veranstaltet vom Deutschen Evangelischen Kirchentag und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken.