Frankfurt a.M. (epd). Außenminister Heiko Maas (SPD) spricht sich gegen eine kurzfristige Freigabe von Corona-Impfstoff-Patenten aus. Bei einer Veranstaltung des 3. Ökumenischen Kirchentages in Frankfurt am Main empfahl Maas anstelle dessen direkte Partnerschaften zwischen Entwicklungsländern und Impfstoffproduzenten. Er sehe die wirtschaftlich starken Industrieländer in der Verantwortung, daran mitzuwirken.
Die Freigabe der Patente sei eine „faszinierend logische Idee“, sagte Maas bei dem vorab aufgezeichneten Kirchentagspodium, das ab Samstag digital abrufbar war. Doch erwarte er nicht, dass bei einer Patentfreigabe in Palästina, in Mali oder am Amazonas „die Impfstoffproduktionen aus dem Boden sprießen“. Um kurzfristig weltweit Impfstoffe zur Verfügung stellen zu können, müsse man mit den vorhandenen Unternehmensstrukturen in der Pharmabranche arbeiten.