Es sei nicht geringzuschätzen, dass Christen verschiedener Konfessionen die wechselseitige Teilnahme an Abendmahl und Eucharistie akzeptieren, sagte der evangelische Theologe.
Der Limburger Bischof und Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sagte: „Wir heißen die Christinnen und Christen anderer Konfessionen vorbehaltlos willkommen.“ Zwar werde man weiter über das Trennende zwischen den Konfessionen reden, um es zu überwinden. Doch markierten die vier für Samstagabend geplanten Gottesdienste Schritte, die die Kirchen aufeinander zu gehen.
Gemeinsames Abendmahl seit Jahren Streitpunkt
Die wechselseitige Teilnahme am Abendmahl ist seit vielen Jahren ein wesentlicher theologisch begründeter Dissens im Verhältnis zwischen Katholiken und Protestanten. Bei den Gottesdiensten mit Abendmahl oder Eucharistie am letzten Abend des Kirchentags sollen Christen gleich welcher Konfession an allen Mahlfeiern teilnehmen können, wenn sie dies mit ihrem Gewissen vereinbaren können.
Der Kirchentag findet von Donnerstag bis Sonntag aufgrund der Corona-Pandemie dezentral und weitgehend im Internet statt. Unter dem biblischen Leitwort „schaut hin“ sind rund 100 digitale Veranstaltungen geplant. Das Programm auf „oekt.de“ ist frei zugänglich. Die einzigen Veranstaltungen, die mit Teilnehmern stattfinden, sind die Gottesdienste mit Mahlfeiern am Samstagabend und der Abschlussgottesdienst am Sonntag.
Der Ökumenische Kirchentag wird gemeinsam veranstaltet vom Deutschen Evangelischen Kirchentag und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Am ersten Ökumenischen Kirchentag in Berlin 2003 hatten mehr als 200.000 Menschen teilgenommen, beim zweiten in München 2010 waren es mehr als 130.000.