Berlin (epd). Zum Internationalen Tag der Pflege haben Branchenvertreter mit einer Protestaktion vor dem Bundestag auf Missstände im Pflegebereich aufmerksam gemacht. Unter dem Motto „Wenn, dann jetzt: #Pflegerebellion“ beteiligten sich rund 50 Pflegerinnen und Pfleger an einer Demonstration und einem anschließenden Sleep-In in der Nähe des Reichstagsgebäudes. Zu dem Protest aufgerufen hatte unter anderem die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen.
Die Demonstrantinnen und Demonstranten wandten sich „gegen die unhaltbaren Zustände im Gesundheitsbereich“. Bei einem Sleep-In in mehreren Klinikbetten ruhten sich Pflegerinnen und Pfleger symbolisch für diejenigen aus, „die kaum Zeit haben zur Ruhe zu kommen“, wie es hieß. Schon viel zu lange arbeite das Pflegepersonal in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen unter extremen Bedingungen. Ein Großteil davon seien Frauen.
Die Protestteilnehmer kritisierten, dass die Missstände in der Pflege zwar seit langem bekannt seien. Dennoch würden seit Jahren „Krankenhäuser privatisiert und auf Profit getrimmt“. Den Preis dafür zahlten das Pflegepersonal und die Patienten.
Gefordert wurde „eine Gesundheitspolitik, die sich am Gemeinwohl und nicht an Börsengewinnen orientiert“ sowie bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte. Tausende Pflegerinnen und Pfleger hätten seit Beginn der Corona-Pandemie ihren Job aufgegeben, weil den Versprechungen nach besseren Arbeitsbedingungen und angemessener Bezahlung keine wirklichen Taten gefolgt seien.