Bonn (epd). Deutsche katholische Bischöfe haben mehr Solidarität mit armen Ländern bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie gefordert. Es werde „immer deutlicher, dass wir die Pandemie auch in unserem Land erst dann überwunden haben werden, wenn sie weltweit besiegt ist“, heißt es in einer Dienstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung zur internationalen Verteilung von Impfstoffen der Bischöfe Ludwig Schick (Bamberg), Franz-Josef Overbeck (Essen), und Heiner Wilmer (Hildesheim). Deshalb sei es von größter Bedeutung, alles dafür zu tun, dass Impfstoffe so rasch wie möglich in allen Ländern eingesetzt werden können.
„Die wohlhabenden Staaten stehen in der Pflicht, den Menschen weltweit Zugang zu Schutzausrüstung, Tests, Geräten, Medikamenten und Impfstoffen zu ermöglichen“, heißt es weiter. Gesundheitsversorgung sei ein öffentliches Gut, „das in unserem Land zu Recht mit hohen Beiträgen der Allgemeinheit gefördert wird“, erklärten Schick, Overbeck und Wilmer. Über die Sorgen und Ängste hierzulande dürften die Schwächsten in der Welt jedoch nicht vergessen werden.
Die Verantwortung der besser gestellten Länder ende nicht an ihren Staatsgrenzen, fügten die drei Bischöfe hinzu. Die internationale Gemeinschaft habe sich im Jahr 2015 mit den sogenannten Nachhaltigkeitszielen, speziell dem Nachhaltigkeitsziel Nr. 3, verpflichtet, alles dafür zu tun, ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters zu gewährleisten. „Diese Verpflichtung muss auch für den globalen Umgang mit den Impfstoffen ausschlaggebend sein.“
Auf die 17 Nachhaltigkeitsziele hatten sich die Staaten der Welt im Jahr 2015 verständigt. Die „Sustainable Development Goals“ umfassen ökologische, wirtschaftliche und soziale Entwicklungsaspekte, die bis 2030 erreicht werden sollen. Nachhaltigkeitsziel Nr. 3 widmet sich der Gesundheit und dem Wohlergehen.
Die drei Bischöfe sind mit Fragen der internationalen Zusammenarbeit befasst. Erzbischof Schick ist Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Overbeck Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen und Bischof Wilmer Vorsitzender der Deutschen Kommission Justitia et Pax.