Genf, Berlin (epd). Ein Drittel der Bevölkerung in Afghanistan kann sich laut den UN nicht ausreichend ernähren. Millionen von afghanischen Familien kämpften ums Überleben und seien von einer Dürre bedroht, erklärte die Landesdirektorin des Welternährungsprogramms in Afghanistan, Mary-Ellen McGroarty, am Dienstag.
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN beobachtet in Afghanistan bereits dürreähnliche Zustände. Die Trockenheit wird die Agrar-Produktion im Jahr 2021 stark beeinträchtigen und ist auf das wiederkehrende Wetterereignis La Niña zurückzuführen, wie aus einem Bericht der UN und der afghanischen Regierung hervorgeht.
Von der Mangelernährung sind den Angaben zufolge Mütter und Kinder am stärksten betroffen. Laut dem Bericht wird der Hunger auch durch die Covid-19-Krise, die Gewalt, die hohe Arbeitslosigkeit und den sprunghaften Anstieg der Nahrungsmittelpreise verursacht. Ein Sack Weizen beispielsweise ist derzeit 30 Prozent teurer als im Vierjahresdurchschnitt.
Afghanistan wird seit Jahren von Gewalt erschüttert, ein internationaler Militäreinsatz sollte die Lage stabilisieren. Die Mission, an der auch die Bundeswehr beteiligt ist, soll in diesem Jahr enden.