Bischöfin warnt vor "freiwilliger Sklaverei für den Mammon"

Bischöfin warnt vor "freiwilliger Sklaverei für den Mammon"

Kassel (epd). Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Beate Hofmann, hat am Samstag in Kassel an die Einführung des Sonntagsschutzes durch Kaiser Konstantin vor 1.700 Jahren erinnert. Am „Tag der Arbeit“ rief sie in einem Videogottesdienst dazu auf, dem guten Beispiel Gottes zu folgen, der nach sechs Tagen Schöpfung am siebten Tag ausgeruht habe. „Auch Hochleistungssysteme brauchen Pausen, um leistungsfähig zu bleiben“, mahnte sie. „Ein Leben ohne Pausen wäre gnadenlos, lebensfeindlich, ungesund und unsozial.“

Hofmann warnte in ihrer Predigt vor „freiwilliger Sklaverei für den Mammon auf hohem Niveau, oftmals 80, 90 Stunden in der Woche“. Laptops und Smartphones müssten auch einmal ausgeschaltet und E-Mails unbeantwortet bleiben. Sie sprach sich für gemeinsame Pausen mit Freunden und Familie aus und zeigte sich erfreut darüber, dass der Versuch gescheitert sei, die Ladenöffnungszeiten in der Pandemie zu erweitern.

Das Jubiläum „1.700 Jahre freier Sonntag“ rührt daher, dass im Jahr 321 Kaiser Konstantin als ersten gesetzlichen Sonntagsschutz verfügt hat, dass Stadtbewohner und Gewerbetreibende „am verehrungswürdigen Tag der Sonne“ zu ruhen haben.