Indien: Bundesstaaten klagen über Impfstoffmangel

Indien: Bundesstaaten klagen über Impfstoffmangel

Dubai, Neu-Delhi (epd). Inmitten der Corona-Krise in Indien wird der Impfstoff knapp: In der Hauptstadt Neu-Delhi klagte die zuständige Landesregierung, sie habe noch keine Impfseren-Lieferung erhalten, wie die Zeitung "Indian Express" am Freitag berichtete. In der Finanzmetropole Mumbai schlossen alle Impfzentren für drei Tage, weil Impfdosen fehlten. Auch andere Bundesstaaten klagten über Impfstoffmangel.

Indien ist der größte Impfstoffproduzent der Welt. Ab Samstag sollten eigentlich alle Erwachsenen geimpft werden. Bisher sind im südasiatischen Land nicht einmal zwei Prozent der Bevölkerung von über 1,3 Milliarden Menschen immunisiert.

Zugleich meldeten die Behörden erneut einen Höchststand bei den Corona-Neuinfektionen. Wie das Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte, wurden binnen eines Tages 386.452 neue Fälle registriert. Insgesamt verzeichnete Indien mehr als 18,7 Millionen Ansteckungen. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit Corona stieg um 3.498 auf insgesamt 208.330 seit Beginn der Pandemie.

Das Serum Institute of India in Pune stellt unter anderem das Astra-Zeneca-Serum in Lizenz her. Vor der jetzigen Krise hatte Indien 64 Millionen Impfdosen an arme Länder wie Afghanistan, aber auch an reichere Staaten wie Kanada, Großbritannien, Brasilien und Mexiko geliefert. Inzwischen hat die Regierung jedoch einen Exportstopp für Corona-Impfstoff verhängt, um die in Indien hergestellten Vakzine im Land selbst zu nutzen.

Derweil erreicht das Land immer mehr Hilfe aus dem Ausland. Am Samstag sollte nach Angaben der Bundeswehr auch aus Deutschland ein Flugzeug mit 120 Beatmungsgeräten ankommen. In der kommenden Woche wird zudem eine Sauerstoffproduktionsanlage in das Land gebracht.