Nürnberg (epd). Die Corona-Krise wirkt sich laut einer Studie auch auf die befristete Beschäftigung aus. 2020 nahm die Bedeutung der befristeten Beschäftigung weiter ab, und es wurden signifikant weniger befristet Beschäftigte in ein unbefristetes Vertragsverhältnis übernommen, wie aus einer am Montag veröffentlichten Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervorgeht.
Danach gingen sowohl die Zahl als auch der Anteil der befristeten Beschäftigung das zweite Jahr in Folge zurück. Waren 2018 noch etwa 3,2 Millionen beziehungsweise 8,3 Prozent aller Beschäftigungsverhältnisse befristet, waren es Mitte 2020 nur noch 2,4 Millionen oder 6,3 Prozent. Bedingt ist das hauptsächlich durch die sinkende Zahl der Neueinstellungen, wie das die Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit erklärte: Sowohl unbefristete als auch befristete Verträge werden weniger häufig neu geschlossen.
Gegenüber 2019 sank der Anteil der Übernahmen in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis von 44 auf 39 Prozent. Der Anteil der nicht verlängerten Verträge ging von 31 auf 29 Prozent leicht zurück. Der Anteil der Personen, die den Betrieb nach Auslaufen ihres Vertrags verlassen haben, stieg deutlich von 25 auf 32 Prozent.
"Befristungen erweisen sich für die Beschäftigten vor allem in Krisenzeiten als Problem, weil sie dann deutlich seltener als Brücke in unbefristete Beschäftigung dient", sagte IAB-Forscher Christian Hohendanner. Bei einem konjunkturellen Aufschwung sei aber zu erwarten, dass Befristungen wieder an Bedeutung gewinnen und in der Folge auch die Übernahmen in unbefristete Beschäftigung erneut zulegen werden.