Genf (epd). Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat sich tief besorgt über Militärangriffe auf Zivilisten im Bürgerkriegsland Jemen geäußert. In den ersten drei Monaten dieses Jahres hätten sich allein in der Stadt Marib und Umgebung mindestens 70 Angriffe ereignet, bei denen Zivilisten getötet oder verletzt worden seien, erklärte eine UNHCR-Sprecherin am Freitag in Genf. Im März seien 40 Tote und Verletzte unter der Zivilbevölkerung in Marib im Westen des Landes zu beklagen gewesen.
Laut der Sprecherin leiden die Menschen unter Beschuss vom Boden und aus der Luft. Zudem seien zivile Einrichtungen wie Wasserreservoirs angegriffen und Viehbestände getötet worden. Tausende Menschen hätten seit Jahresbeginn die Flucht ergriffen.
In der Region Marib harren den Angaben zufolge rund ein Viertel der vier Millionen jemenitischen Binnenflüchtlinge aus. In dem Land auf der arabischen Halbinsel herrscht laut den UN die schlimmste humanitäre Krise weltweit. Ein Großteil der rund 28 Millionen Einwohner sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Regierung geht mit Hilfe von Saudi-Arabien und anderen Verbündeten gegen Huthi-Rebellen vor. Die Huthi-Milizen wiederum erhalten Unterstützung aus dem Iran.