Genf (epd). Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation Tedros Adhanom Ghebreyesus hat die massive Ungleichheit bei den Impfungen gegen Covid-19 zwischen armen und reichen Ländern angeprangert. Rund 87 Prozent der weltweit mehr als 700 Millionen Impfungen seien in reichen Ländern vorgenommen worden, betonte Tedros am Montag in Genf. Dagegen seien in armen Ländern nur 0,2 Prozent aller Vakzine gegen den Corona-Erreger verabreicht worden. Diese Ungleichheit sei nicht nur ein moralisches Versagen, sondern auch aus wirtschaftlicher und epidemiologischer Sicht extrem schädlich. Tedros betonte, je mehr Übertragungen verzeichnet würden, desto wahrscheinlicher sei das Auftreten gefährlicher Mutationen des ursprünglichen Corona-Virus.
Die WHO werde weiter mit ihren Partnern in dem Impfstoff-Programm Covax zusammenarbeiten, sagte Tedros. Ende Februar lieferte Covax die ersten Impfdosen an das westafrikanische Ghana aus. Seitdem erhielten mehr als 100 Länder und Territorien Vakzine. Die meisten Empfänger beziehen die Dosen kostenlos. Insgesamt brachte Covax bis Freitag vergangener Woche mehr als 38 Millionen Einheiten auf den Weg, es waren Wirkstoffe von Astra-Zeneca, Biontech-Pfizer und dem indischen Serum-Institute.