Genf (epd). Der Lutherische Weltbund (LWB) hat die geplante Wiederaufnahme der US-Finanzhilfen für Gesundheitseinrichtungen in Ost-Jerusalem begrüßt. Die Gelder würden helfen, das Leben von Patienten aus dem Westjordanland und dem Gazastreifen zu retten, sagte LWB-Generalsekretär Martin Junge am Freitag in Genf. Die Arbeit der Krankenhäuser, einschließlich des Auguste-Viktoria-Krankenhauses des LWB, sei während der Corona-Pandemie noch wichtiger geworden.
Die Regierung des US-Präsidenten Joe Biden hat angekündigt, erneut Finanzhilfe für die Palästinenser leisten zu wollen. Danach sollen auch wieder Gelder an das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) fließen. Die US-Regierung unter Bidens Vorgänger, Donald Trump, hatte die Zahlung der Hilfsgelder 2018 gestoppt.
Das Auguste-Viktoria-Krankenhaus ist ein medizinisches Kompetenzzentrum in Ost-Jerusalem, das alle fünf Millionen Palästinenser im Westjordanland und im Gazastreifen versorgt. Es bietet spezialisierte Behandlungen an, die in anderen Krankenhäusern im Westjordanland und im Gazastreifen nicht verfügbar sind, darunter Strahlentherapie für Krebsleidende und pädiatrische Hämodialyse.
Das Hospital liegt auf dem Ölberg in Jerusalem und gehört zu einem 1910 eingeweihten Gebäudekomplex mit Himmelfahrtkirche, der nach der letzten deutschen Kaiserin benannt ist. Bei seiner Palästinareise 1898 hatte Kaiser Wilhelm II. den Bau den deutschen Bewohnern Palästinas zugesagt. Nach der Gründung Israels 1948 unterstand das Hospital zunächst dem Roten Kreuz und war Anlaufstelle für palästinensische Flüchtlinge. 1950 wurde das Hospital dem Lutherischen Weltbund in Treuhand-Verwaltung übertragen.
Der 1947 gegründete Lutherische Weltbund ist eine Gemeinschaft von 148 Kirchen mit mehr als 75 Millionen Gläubigen. Der Weltdienst des LWB leistet humanitäre Unterstützung und Entwicklungshilfe.