Nürnberg (epd). Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erwartet für das laufende Jahr weniger Arbeitslose. Im Jahresschnitt habe das IAB im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 108.000 auf 2,6 Millionen Arbeitslose errechnet, heißt es in der am Mittwoch in Nürnberg veröffentlichten Regionalprognose. In den ostdeutschen Bundesländern werde die Arbeitslosenquote um 0,8 Prozentpunkte stärker zurückgehen als in den westdeutschen Ländern mit 0,2 Prozentpunkten.
Die Arbeitslosenquote errechnete das IAB aufs Jahr gesehen auf knapp 6 Prozent in Westdeutschland und 7,3 Prozent im Osten. Am stärksten sinkt die Arbeitslosenquote der Prognose nach in Sachsen-Anhalt um 1,3 Prozentpunkte auf 7 Prozent und in Sachsen um 1,1 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent.
Dennoch liegt die Arbeitslosenquote höher als vor der Corona-Pandemie. In einem fiktiven Szenario errechnete das IAB, dass die Quote ohne Pandemie um 1,4 Prozentpunkte niedriger ausgefallen wäre. Für Berlin sehen die Autoren der Studie einen überdurchschnittlichen, coronabedingten Anstieg der Arbeitslosenquote von 2,9, für Hamburg von 2,2 und für Nordrhein-Westfalen von 1,8 Prozentpunkten. In Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt sowie in Bayern und Niedersachsen betrage der errechnete pandemiebedingte Anstieg maximal einen Prozentpunkt.
Geringe Unterschiede erwartet die IAB-Studie bei der Zahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter. Bundesweit errechneten die Arbeitsmarkt-Fachleute im Jahresdurchschnitt 2021 einen Anstieg um 0,8 Prozentpunkte auf 33,8 Millionen Menschen. Auch hier wäre der Anstieg ohne Corona höher ausgefallen, hieß es.
Zuvor hatte bereits die Bundesagentur für Arbeit, zu der das IAB gehört, eine Erholung des Arbeitsmarkts auf Basis des Frühindikators des BA-Forschungsinstituts in Aussicht gestellt. Sowohl bei der Beschäftigungsentwicklung als auch der Arbeitslosigkeit zeigten sich positive Signale. Die Risiken der Pandemie blieben aber immens, warnte die Bundesagentur.