Düsseldorf (epd). Zum Welttag der Gesundheit hat Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) zu einem Umdenken aufgerufen. "Der Ausbruch der Pandemie ist auch Folge des weltweiten ausbeuterischen Umgangs mit der Natur", schrieb Müller in einem Gastbeitrag für die Düsseldorfer "Rheinische Post" (Mittwoch). Das Virus habe seinen Ursprung bei Wildtieren und habe sich auf einem Wildtiermarkt verbreitet. "Deswegen müssen wir den Wildtierhandel drastisch verringern und die gefährlichsten Wildtiermärkte jetzt schließen", forderte der CSU-Politiker.
Der Weltgesundheitstag erinnert an die Gründung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 7. April 1948. Anlässlich des Aktionstages wies der deutsche Entwicklungsminister darauf hin, dass drei Viertel aller neu auftretenden Infektionskrankheiten von Tieren stammten. "Wo Regenwälder brennen und Wildtiere ausgerottet werden, verlieren Viren ihren ursprünglichen Wirt und springen leichter auf Menschen über," warnte Müller. Jedes Jahr würden an solchen vom Tier auf den Menschen übertragbaren Krankheiten bereits 2,7 Millionen Menschen sterben.
Die Naturzerstörung schreite derzeit in brutaler Geschwindigkeit voran. "Jede Minute werden 15 Fußballfelder Wald abgeholzt - vornehmlich für Soja- und Palmölproduktion. Stoppen wir diesen Trend nicht, dann wird Covid-19 nicht die letzte Pandemie gewesen sein", mahnte Müller.
Virologen schätzten, dass 40 weitere Erreger ein Pandemie-Potenzial wie Corona hätten. Covid-19 sei auch ein Weckruf zum Umdenken: "Nur wenn wir die Natur schützen, schützen wir auch unsere eigene Gesundheit", unterstrich Müller.
epd kfr