Frankfurt a.M./Yangon (epd). In Myanmar sind bei neuen Protesten am Samstag Medienberichten zufolge mindestens fünf Menschen getötet worden. Das Nachrichtenportal "Irrawaddy" meldete, Soldaten und Polizisten hätten in der Stadt Monywa im Zentrum des Landes drei Menschen erschossen. Mindestens zwei Zivilisten seien zudem im Südwesten ums Leben gekommen. Zahlreiche Demonstranten wurden verletzt oder verhaftet.
Die "Vereinigung zur Unterstützung politischer Gefangener" (AAPP) erklärte am Samstag, seit Beginn der Proteste gegen den Militärputsch Anfang Februar seien insgesamt mindestens 550 Menschen getötet worden, darunter 46 Kinder. Nach Angaben der NGO wurden zudem etwa 2.750 Personen festgenommen, gegen 126 weitere wurden Haftbefehle erlassen. Laut Human Rights Watch fehlt von Hunderten Verhafteten jede Spur. Die AAPP mit Sitz in Thailand und Yangon wurde im Jahr 2000 von ehemaligen politischen Gefangenen gegründet.
Derweil verschärfte sich die Situation im östlichen Bundesstaat Karen an der Grenze zu Thailand: Laut der Rebellen-Organisation "Karen National Union" (KNU) flog das Militärregime in den vergangenen Tagen etliche Luftangriffe, bei denen es Tote und Verletzte gab. Die KNU fordert ein weltweites Waffenembargo gegen die Junta. Eine lokale Friedensinitiative sprach von "Kriegsverbrechen" mit mindestens 19 Toten. Mehr als 20.000 geflüchtete Bewohner harrten demnach im Innern des Landes aus, etwa 3.000 flohen über die Grenze nach Thailand. Medienberichten zufolge hat das Nachbarland viele Geflüchtete abgewiesen.