Papst betet Kreuzweg auf menschenleerem Petersplatz

Papst betet Kreuzweg auf menschenleerem Petersplatz

Rom (epd). Papst Franziskus hat am Abend des Karfreitags zum zweiten Mal den traditionellen Kreuzweg nicht am Kolosseum, sondern auf dem Petersplatz in Rom gebetet. "Gib uns die Kraft, wieder aufzustehen, wenn wir nicht einmal mehr den dazu Wunsch haben", sagte er bei dem Gebet auf dem leeren Petersplatz. Franziskus äußerte die Hoffnung, dass die Menschen auch in Zeiten der Erschöpfung und Mutlosigkeit die christliche Hoffnung bewahrten.

Die Meditationen zu den einzelnen Stationen ließ der Papst in diesem Jahr von Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen drei und 19 Jahren verfassen. Die Stationen waren mit Zeichnungen kleiner Kinder illustriert. Am Ende des gemeinsamen Gebets begrüßte der Papst einige der Kinder, die die Texte verfasst und die Zeichnungen angefertigt hatten.

Die 14 Stationen des Kreuzwegs erinnern an das Leiden Jesus Christi von der Verurteilung zum Tod bis zur Kreuzigung und der Kreuzabnahme. Vor der Corona-Pandemie versammelten sich am Karfreitag jedes Jahr Tausende Menschen am römischen Kolosseum, um den Kreuzweg mit dem Papst in dem mit Fackeln beleuchteten Amphitheater zu erleben.

Wegen der Epidemie finden in diesem Jahr die Osterfeiern mit dem Papst in Anwesenheit von nur wenigen Gläubigen statt. So wird das katholische Kirchenoberhaupt am Sonntag die Ostermesse mit dem anschließenden Segen "Urbi et orbi" (der Stadt und dem Erdkreis) im Petersdom und nicht auf dem Petersplatz feiern, um Menschenansammlungen zu verhindern.