Washington (epd). Obwohl US-Präsident Joe Biden sich als überzeugter katholischer Christ für eine liberalere Abtreibungspraxis einsetzt, sehen einer Umfrage zufolge zwei Drittel der Katholiken in den USA darin keine Hürde für seine Teilnahme an der heiligen Kommunion. Von den zur Republikanischen Partei neigenden Katholiken wollen allerdings 55 Prozent Biden nicht an dem Sakrament teilnehmen lassen, teilte das Meinungsforschungsinstitut Pew Research Center am Dienstag in Washington mit. 87 Prozent der demokratischen Katholiken würden dem Präsidenten die Kommunion dagegen nicht verweigern. Pew hat bei der Erhebung 12.055 Menschen befragt, 2.492 davon Katholiken.
Biden ist nach John F. Kennedy (1917-1963) der zweite römisch-katholische US-Präsident. Biden spricht häufig von seinem Glauben. Laut dem Pew-Institut wissen jedoch nur 58 Prozent der US-Amerikaner von Bidens Glauben. 31 Prozent seien "nicht sicher". 66 Prozent der Katholiken insgesamt und 75 Prozent der weißen Katholiken ordneten Bidens Kirchenzugehörigkeit korrekt ein. Vizepräsidentin Kamala Harris bekennt sich zur baptistischen Kirche. Bei Pew wußten das nur zwölf Prozent der Befragten.
Der Erzbischof von Washington, Wilton Gregory, versicherte Ende 2020 im Informationsdienst "Catholic News Service", Biden dürfe die Kommunion empfangen. Der Politiker habe bereits als Vizepräsident (2009-17) in Washington an Messfeiern teilgenommen. Das werde sich nicht ändern.
Auf Videos aus dem Oval Office sieht man hinter dem Schreibtisch des Präsidenten Familienfotos und ein Foto von Biden mit Papst Franziskus. Biden und Franziskus sind 2015 beim Papstbesuch in den USA und 2016 im Vatikan zusammengetroffen.