Schwerin (epd). Im vergangenen Jahr sind insgesamt 152 Menschen in Mecklenburg-Vorpommern bei 93 Angriffen rechter Gewalt ausgesetzt gewesen. Weitere 35 waren indirekt betroffen, wie der landesweite Opferberatungsverein "Lobbi" am Montag in Schwerin mitteilte. Damit bewegten sich die Zahlen wieder leicht über dem Niveau des Vorjahres. "Dies ist überraschend", hieß es, "da anzunehmen war, dass es durch die Einschränkungen im Zuge der Bekämpfung der Corona-Pandemie weniger Zusammenkünfte und somit auch weniger 'Gelegenheiten' für rechte Attacken gibt."
In 59 der Fälle handelte es sich um Körperverletzungen, darunter 31 gefährliche, wie es weiter hieß. Mehr als die Hälfte der Fälle erfolgte aus rassistischen Motiven. 2020 nahm jedoch der Anteil an Angriffen auf politische Verantwortungsträger und vermeintliche politische Gegner deutlich zu (27 Angriffe). Auffällig sei eine Zunahme gemeldeter rechter Bedrohungen, hieß es. Es waren 25 gegenüber 14 im Vorjahr. Die meisten Angriffe gab es 2020 in Rostock.