Frankfurt a.M., Maputo (epd). Im Norden Mosambiks wird offiziellen Angaben zufolge weiter um die Kontrolle der Stadt Palma gekämpft, die von mutmaßlichen Islamisten eingenommen wurde. Die Armee versuche, die Stadt zurückzuerobern und eine Rückkehr der Bevölkerung zu ermöglichen, sagte ein Sprecher des Militärs laut der Zeitung "Notícias" vom Montag. Dutzende Menschen wurden demnach seit dem Überfall durch eine Miliz am Mittwoch getötet und mehrere öffentliche Einrichtungen zerstört.
Terroristen seien in die Stadt eingedrungen und hätten dort mehrere Zivilisten ermordet, erklärte Armee-Sprecher Omar Saranga. Mehrere Menschen hätten Zuflucht in einem Hotel gesucht, sieben von ihnen seien jedoch getötet worden, als das Gebäude angegriffen wurde und die Menschen versuchten, zu entkommen. Hunderte ausländische Staatsbürger wurden den Angaben zufolge evakuiert. In der Region Cabo Delgado sind mehrere internationale Konzerne aktiv, die vor der Küste Gas fördern.
Human Rights Watch hatte die Regierung am Freitag aufgerufen, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um die Bevölkerung zu schützen. Augenzeugen berichteten der Menschenrechtsorganisation, die Angreifer würden wahllos auf Menschen und Gebäude schießen, und in den Straßen von Palma lägen Leichen.
Seit Oktober 2017 greifen islamistische Kämpfer, die von der Bevölkerung Al-Shabaab genannt werden und sich dem sogenannten Islamischen Staat (IS) zugehörig fühlen, staatliche Einrichtungen und Siedlungen in Cabo Delgado an. Nach UN-Schätzungen wurden in dem Konflikt seither mehr als 2.000 Menschen getötet, rund 670.000 sind vor der Gewalt geflüchtet. Neben aufständischen Islamisten seien auch die Armee und Söldner für Kriegsverbrechen verantwortlich, erklärte Amnesty International Anfang März.