Frankfurt a.M. (epd). Bei einigen Aussagen in öffentlichen Diskussionen fühlen sich manche Menschen nach Ansicht der Entertainerin Barbara Schöneberger zu schnell persönlich angegriffen. Man müsse bestimmte Sprüche auch einordnen und sich fragen, "wer da gerade welche Information durch welchen Kanal sendet", sagte die 47-jährige TV-Moderatorin dem evangelischen Monatsmagazin "chrismon" (April-Ausgabe). Als Reaktion auf bestimmte Äußerungen schlössen sich Gleichgesinnte zusammen, "es entsteht eine Gruppe - und das wird leicht mal als Shitstorm bezeichnet, was eigentlich keiner ist."
Der Schriftsteller Wladimir Kaminer (53) sagte in dem "chrismon"-Doppelinterview mit Schöneberger, er selbst habe noch keinen Shitstorm erlebt. Aber seine Tochter habe ihn aufgeklärt, dass er sexistisch und rassistisch sei, "das habe ich nicht gewusst", sagte der in Moskau geborene Autor. "Aber wir sind alle so, nicht weil wir schlechte Menschen sind oder andere nicht mögen, sondern weil wir es nicht anders kennen, deshalb merken wir es nicht und empören uns, wenn uns jemand darauf hinweist."