Wiesbaden (epd). Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. Gemeldet wurden rund 100.000 Fälle, 0,9 Prozent weniger als 2019, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Rund 41 Prozent der Frauen hatten vor der Abtreibung noch kein Kind zur Welt gebracht.
Sieben von zehn Frauen, die 2020 einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahren alt, rund 19 Prozent waren zwischen 35 und 39 Jahren. Etwa 8 Prozent waren 40 Jahre und älter, 3 Prozent waren jünger als 18 Jahre.
96 Prozent der im Jahr 2020 gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der sogenannten Beratungsregelung vorgenommen, wie es weiter hieß. Indikationen aus medizinischen Gründen und aufgrund von Sexualdelikten waren in 4 Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch.
Im Vergleich zum Jahr 2010 (110.400 Abbrüche) sank die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche den Statistikern zufolge um 10,4 Prozent. Überdurchschnittlich stark ging die Zahl in den Altersgruppen 15 bis 17 Jahre (minus 66,4 Prozent), 18 bis 19 Jahre (minus 67,1 Prozent) und 20 bis 24 Jahre (minus 42 Prozent) zurück. Teilweise ist diese Entwicklung darauf zurückzuführen, dass zeitgleich die Zahl der 15 bis 17-jährigen Frauen um 8,8 Prozent, der 18- bis 19-jährigen Frauen um 13,5 Prozent und der Frauen im Alter von 20 bis 24 Jahren um 9 Prozent sank.
epd fu